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3. Stockheimer Steinkohle-Cup

Bericht von unserem neuen Mitglied Manuel

Der 23.08.2014 – ein kleiner „großer Tag“ – war der Tag meines ersten Bogenturniers als „Frischling“ beim SSV Egenhausen. Den Startplatz habe ich als Stellvertreter spontan übernommen (Danke, Christian!).

Vereinbarte Abfahrt: 6:45 Uhr  von Egenhausen. Pünktlich ging es zu 9. in zwei Autos los. Zu meinem Glück hab ich die längsten Beine in unserem Auto und durfte vorne sitzen. Um vor Ort noch gemütlich Frühstücken und jeden begrüßen zu können, gaben unsere Fahrer Alles um so viel Zeit wie möglich gut zu machen. Die kleinen kurvigen Straßen östlich von Obernzenn, laden an einem frühen Samstagmorgen auch direkt dazu ein – verlassen und ruhig. Wenn uns überhaupt ein Auto entgegen kam, dann habe ich es direkt übersehen. Nicht nur, weil es so schnell an uns vorbei gezogen wäre, nein…von hinten drangen in jeder Kurve gequälte „Schreie“ nach vorne, die mich einfach von der Fahrbahn ablenkten. Lasst mich den Grund hierfür beschreiben: zwei ausgewachsene und nicht gerade klein gewachsene Mannsbilder zwängten sich eng aneinander geschmiegt neben der Bogenausrüstung auf den Sitz hinterm Fahrer und den mittleren Sitz. Die wiederkehrenden gedrängten Laute ließen nicht nur vermuten wie unbequem die Fahrt für die beiden war. Aber zum Glück hatten die Bögen Platz. Und wie gesagt: zum Glück saß ich vorne. Zum Ausgleich wurde direkt beschlossen, dass ich eine Kleinigkeit über meine erste Turnierteilnahme für die Vereins-Webseite schreiben darf. Alles klar, gerne.Die Straßen wurden breiter und die Fahrt ruhiger.

 Am alten Bergwerk in Stockheim angekommen, noch schnell das passende Schuhwerk angezogen und die Ausrüstung übergeworfen, ging es zum Sammelplatz und zur Anmeldung am Vereinsheim des Obst- und Gartenbauvereins Stockheim.  Vor Ort warteten schon weitere Egenhäusner Schützen, welche die angetretene Gruppenstärke auf 13 erhöhten. Nach einer kurzen Stärkung und dem Warmschießen am Stockheimer „Bogenschützenspielplatz“ (etwas anders als der mir bekannte „Friedhof der Kuscheltiere“ in Egenhausen) ging das Turnier dem Start entgegen: Begrüßung, Gruppeneinteilung und Lesung des Regelwerks:

Ich wurde ein paar Male gefragt ob ich gar nicht nervös sei und dachte mir nur: „Wie denn…sieht man das nicht?“. Innerlich war ich mindestens genauso gespannt wie mein Bogen. Dem nicht genug: an unserer Startscheibe, der 26, angekommen, hatte Torsten noch seinen Spaß daran, den Druck auf mich zu erhöhen: „Der Neuling eröffnet und beendet das Turnier für unsere Gruppe!“. „Das ist so Tradition.“, hat er noch hinzugefügt, als hätte ich überhaupt einen Gedanken an Widerspruch verschwendet. Jeder Gedanke ging auf’s Ziel…und zum Glück auch mein Pfeil. Zugegeben, mein 2ter…aber mit diesem Start war ich schon sehr zufrieden, auch wenn ich mich nicht recht erinnere was für ein Tier unsere erste Scheibe darstellte.

Durch eine schöne Gegend  ging es über den Parcours von Wildschweinen über Bieber, Murmeltiere, Rehe, Eulen bis hin zum Steinbock, dem vermutlich schwersten Ziel. Weit oben an einem recht steilen Hang thronte der stattliche Bock vor dem Wurzelwerk eines umgestürzten Baumes und einem kleinen Birkenwäldchen. Wer hier daneben ballert, darf suchen. Oder die Jüngsten werden ganz einfach den Berg hinauf gescheucht, welche diese ehrenvolle Aufgabe übernehmen dürfen. Zwischendurch führte der Weg zu den 30 Scheiben immer wieder an der zentralen Verpflegungsstation vorbei. Eine willkommene Einladung für eine Brotzeit und das ein oder andere „Ziel-Bierchen“. Gegen 15:30 Uhr hatte das Spektakel ein Ende – und wie auf’s Stichwort kamen die Regenwolken. Den ganzen Tag hatte es perfekt ausgehalten, wunderschön zum Schießen. Aufgrund einiger zu erwartenden Platzierungen in den vorderen Rängen blieben wir „Egenhäusner“ geschlossen bis zur Siegerehrung. Meine Glückwünsche gehen an die erfolgreichsten Schützen ihrer Bogenklasse: Uwe für seine Titelverteidigung, Torsten und Anna zur Erlangung des Titels. Auch gemessen an den „Jungs“ konnte unsere Anna alle bis auf einen in den Schatten stellen.

Ganz herzlich möchte ich mich noch bei den Schützen meiner Gruppe bedanken: Torsten, Werner, Michael und Klaus, ihr habt mir ein super schönes, lehrreiches und lustiges erstes Turnier beschert!

Bis bald am Pflock,

Manuel